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Messerkampfseminar mit Roberto Laura in Hamburg

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17./ 18. Mai 2008 - Messerkampfseminar mit Roberto Laura in Hamburg

Wieder einmal besuchte uns Roberto Laura, um uns weitere Einblicke in den italienischen Messer- und Stockkampf zu gewähren.

Tag 1:

Am Samstag, um 12 Uhr, begann das lang ersehnte SAL - Seminar mit Roberto Laura in Hamburg. Nachdem dann gegen ca. 13 Uhr (!) alle Teilnehmer eingetroffen waren und der erste kleinere "Unfall", ich sag nur auch Holzmesser sind spitz, im Krankenhaus verarztet wurde, konnte das Seminar nun endlich richtig beginnen.

Als erstes übten wir die Grundstellung für das Thema des ersten Seminartages, welche eine sehr "offene" Position war. Die Messerhand neben dem Körper und auch die andere Hand war neben dem Körper und man "schlenderte" dann durch die Halle. Was ebenso ein wenig ungewohnt war, war die Messerhaltung, nämlich mit der scharfen Klingenseite nach oben!
Aus dieser Position heraus übten wir einen frontalen Stich, welcher aus der Position heraus durchgeführt wird, wobei die zweite Hand zum Schutz an den Hals geht.
Nach dieser ersten "trockenen" Übung, ging es nun partnerweise zusammen, um dafür ein Distanzgefühl zu bekommen.

Aus diesem ersten Stich wurden später dann auch noch Schnitte, sowohl vertikal, als auch horizontal in Verbindung mit einem Stich oder Push zum Körper des Partners. Dieser Push soll Distanz schaffen für neue Angriffe meinerseits und den Gegner davon abhalten selbst anzugreifen.
Dabei wurde auch immer wieder das Öffnen des abwehrenden Armes mit der Messerhand geübt. Der Messerarm geht dabei nach außen, um die Abwehr zu öffnen.

Dann wurden gegen diese Angriffe diverse Abwehrmöglichkeiten durchgenommen und so wurde daraus ein munteres hin und her.

Als zweite Übung an diesem Samstag haben wir das Thema Messer und Jacke durchgenommen und dabei diverse Übungen zum Angriff, aber auch zur Abwehrmöglichkeit mit einem Messer und einer Jacke geübt.

Dabei kamen dann die Schnitte und Stiche vom Vormittag mit ins Spiel.
Nach dem Seminar sind wir dann mit Roberto noch beim Chinesen essen gewesen, obwohl ich der einzige von vier Leuten war, der Chinesisch gegessen hat (die anderen Japanisch, Koreanisch oder Thailändisch). Es war halt ein sehr vielfältiger Chinese!!!

Tag 2:

Der zweite Tag startete am Sonntag pünktlich um 11 Uhr mit einigen netten Mitbringsel von Hanjo. Dieser hatte einen "riesigen" Koffer mit jeder Menge scharfem und spitzem "Spielzeug" dabei, welche dann erstmal ausgiebig betrachtet wurden. Danach starteten wir die Aufwärmrunde mit Stockgymnastik und gingen gleich in das Prinzip des Spazierstocks ein. Mit diversen Abwehrübungen zu Schlagangriffen und den dazu gehörigen Kontern verflog der Vormittag unglaublich rasch. Dabei merkten wir, dass die am Anfang des Tages zum Aufwärmen gedachten Bewegungen, nicht nur eine Übung zur Lockerung der Gelenke war, sondern zum Großteil auch Bestandteil der nun folgenden Techniken waren.
Nachdem wir in diversen Übungen das Thema Spazierstock, bzw. Langstock, eingehend bearbeitet hatten, war eine kurze Mittagspause angesetzt.

Nach der Pause erklärte Roberto das Prinzip des Knüppels als Schlägerwaffe. Denn in Italien gibt es kein richtiges System für einen Kurzstock, wie z.B. beim Escrima, da die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Leute auf der Straße mit Kurzstöckern herumlaufen sehr gering ist. Daher erzählte Roberto uns, dass es nur eine Art System für den Knüppel gibt. Dies aber kein richtiges System sei, sondern mehr eine Ansammlung von Angriffen ist,bei dema Knüppel nur als Auftragswaffen benutzt werden und daher kein richtiger "Kampf" mit dem Knüppel stattfindet. Wir erprobten dies sowohl mit Knüppel als auch unbewaffnet.

Roberto gab einen kleinen Überblick über den unbewaffneten Kampf. Dieser sei sehr stark durch das Savate geprägt und kann sowohl mit, als auch ohne Knüppel eingesetzt werden. Er führte allerdings im späteren Verlauf den Knüppel wieder ins Geschehen mit ein und erklärte, dass im Nahkampf der Knüppel meistens zu Gunsten des unbewaffneten Nahkampfes "fallen" gelassen wird. Dabei kam der Knüppel aber nicht nur zum Einsatz gegen einen unbewaffneten Angreifer, sondern auch gegen einen Angriff mit dem Messer.

Am Ende des Seminars war allen damit klar, dass man nicht nur mit dem Messer seinen Spaß haben kann, sondern auch mit einem Spazierstock oder einem Knüppel…J

Das Seminar endete dann um ca. 16 Uhr und nach einigen weiteren Minuten des lockeren Plausches fuhr Roberto dann gegen 17 Uhr Richtung Flughafen, um nach Hause zu fliegen.
Hiermit möchte ich mich nochmals herzlichst bei Roberto bedanken, dass er diesen weiten Weg auf sich genommen hat, um uns hier im Norden wieder mal ein solch witziges und interessantes Seminar anzubieten.

Beste Grüße,
Jan


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